9. Tag, 29.05.2015, Bunratty

Der Steinkreis von Grange (Lios na Gráinsí) wurde etwa 2100 v. Chr. errichtet. 113 Steine und 48 m Durchmesser machen ihn zum größten Steinkreis Irlands. Das werden wir uns heute ansehen, denn wir haben in Bunratty wieder zwei Tage Aufenthalt eingeplant und solch eine prähistorische Stätte habe ich bis jetzt noch nicht live gesehen. Aber auch das Flugbootmuseum in Foynes, Adare als schönstes Dorf Irlands und Limerick stehen heute auf dem Tourplan.

Gegen 12:00 Uhr starten wir zunächst in Richtung Limerick, drehen aber dort gleich nach Westen auf die N69, in Richtung Foynes ab. Der Ort entpuppt sich als kleines Hafenstädtchen, das schon mal bessere Zeiten gesehen hat. Das Flugbootmuseum kostet 11 Euro Eintritt und die nette Lady an der Kasse raunt uns zu, dass man höchstens eine Stunde beschäftigt ist, selbst wenn man sich alle Filme im Museum anschaut. Nix für uns, ab auf die Bikes und weiter nach Adare. Erwartungsgemäß ist der Ort völlig overcrowded, wird das Dorf doch in jedem gängigen Reiseführer aller Sprachen angepriesen. Sicherlich sehr hübsch gemacht und auch toll instand gehalten - aber einfach zu viele Touris.

Auf unserer Weiterfahrt bringt die Tankanzeige uns mal wieder etwas Abwechslung. Das darf schließlich auf keiner unserer Reisen fehlen. Als sich die Leuchte für die Reserveanzeige bei Mariannes Motorrad bemerkbar macht, lassen wir die ersten Tankstellen großzügig als zu teuer links liegen und fahren erst mal weiter. Für 80 Kilometer reicht die Reserve locker und schließlich zeigt mir das Navi alle Tankstellen der Welt mit Entfernungsangaben an. Da wir uns aber abseits der Hauptstraßen bewegen, kommt erst mal gar nix mehr und nach 50 weiteren Kilometern werde ich dann doch langsam nervös. Also gebe ich dem Navi den Befehl, uns zur nächsten Tanke zu bringen. Die liegt zwar etwas abseits unserer Route, aber jetzt wird es allmählich eng. Das Navi führt uns vorbildlich und direkt zu einer Tankstelle - an der es seit geschätzten 10 Jahren keinen Sprit mehr gibt. Mist. Also auf zur nächstgelegenen Zapfsäule. 7 Kilometer - das gleiche Spiel: Hier gibt’s zwar Sprit für die Kehle, aber nicht für das Moped. Wieder Mist. Auf Nachfragen zeigt uns die Bedienung den Weg zur nächsten funktionierenden Tankstelle. Etwas im Stress ordnen wir uns erst mal auf der falschen Straßenseite ein, bemerken den Fehler zum Glück rechtzeitig. Dann, nach 5 Kilometern erfolgt endlich die Erlösung: eine funktionierende Tankstelle. Das war eine interessante Lektion, dass die Garmin-Karten in Bezug auf irische Tankstellen nicht unbedingt aktuell sind.

Nachdem die Kühe Futter bekommen haben machen wir uns auf zum Lough Gur. Der hufeisenförmige See bietet allerhand Sehenswürdigkeiten aus den vergangenen Jahrtausenden. Das Schöne daran ist, wir sind hier fast alleine und genießen die Ruhe und die mystische Atmosphäre, die der Ort ausstrahlt und natürlich den Kaffe und das Eis das wir uns gönnen.

So gestärkt fahren wir noch ein paar Kilometer weiter und lassen uns vom Flair des großen Steinkreises verzaubern.

Das letzte Stück nach Limerick ist wenig spektakulär. Eigentlich hatten wir vor, in Limerick einzukehren, flüchten aber vor der Betriebsamkeit der Stadt zurück in die beschauliche Idylle von Bunratty und kehren schließlich am Fuße des Castles ein.

Später holen wir uns an der Tankstelle noch ein, zwei Feierabendbiere und verbringen den Abend auf unserem Zimmer.

180 Kilometer ohne Regen, nicht schlecht Irland. Die Temperaturen schwanken weiterhin  zwischen 11 und 15°C. Trotzdem genießen wir jede Stunde in diesem wunderschönen Land und sind uns einig, dass es nicht das letzte Mal sein wird, dass wir in Irland Motorrad fahren. 

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Stefan