7. Tag, 27.05.2015, Galway

"No, you can't sit right there. It's a table for four persons and you are just two." Nicht, dass ein Wort verstanden hätte, aber ich bin mittlerweile perfekt darin Gesten der Iren zu deuten. Auch auf Nachfragen scheinen die Iren nicht in der Lage zu sein, langsamer oder deutlicher zu sprechen.

Der 4-er Tisch ist nun mal der nettere Platz am Fenster und wir können auch stur. Sichtlich irritiert angesichts unserer Uneinsichtigkeit deckt die Bedienung unseren Tisch neu ein. Es ist eigentlich egal, an welchem Tisch wir sitzen, denn wir sind die Letzten, die heute hier frühstücken wollen.

So deutsch haben wie die Iren bis jetzt noch nicht erlebt und so bleibt dann auch die Stimmung etwas angespannt. Das ändert sich auch nicht, als die Chefin kommt und versucht gute Laune zu machen, denn der fade Kaffee trägt nicht gerade zur Verbesserung unserer Stimmung bei. Das ist natürlich nur äußerlich, denn eigentlich sind wir sehr entspannt und genießen jeden Tag unseres Urlaubs total. Das ändert sich auch nicht, als das Wetter auf die Vorhersage hört und pünktlich um 11 Uhr ein Dauerregen einsetzt.

Auf der Straße bilden sich immer größere Pfützen, und wir nutzen die Zeit zum relaxen. Während Marianne schnell die Augen zufallen, lese ich und erkunde unser Zimmer, wobei mir eine außergewöhnlich hohe Anzahl von Hinweisschildern auffällt. Das passt wiederum recht gut zu den Sitzregeln im Frühstücksraum.

Erst am Nachmittag macht der Regen eine Pause, die wir nutzen um in die City zu laufen. Galway präsentiert sich uns nett und lebendig und wir schlendern durch die Fußgängerzone. Natürlich schauen wir auch kurz in Thomas Dillons Goldschmiede herein. Hier werden die berühmten Claddagh-Ringe verkauft, um die sich viele Legenden ranken. Der Ring zeigt zwei Hände, die ein Herz mit einer Krone halten. Das Herz symbolisiert Liebe, die Hände Freundschaft und Vertrauen und die Krone Treue oder Loyalität.

Später kehren wir bei Finnegans ein, das in Galways ältestem Haus aus dem Mittelalter untergebracht ist. Wir essen Sandwiches und bummeln anschließend weiter am nur 15 Kilometer langen Fluss Corrib entlang. Er ist nach Wikipedia der kürzeste Fluss Europas. Von der Salmon Weir Steinbrücke aus sieht man in der Zeit von April bis Juli oft Angler im Fluss stehen, denn in dieser Zeit schwimmen Lachse den Corrib aufwärts.

Auf dem Heimweg kaufen wir im Supermarkt Schinken und Brötchen für das Abendessen, das wir heute auf dem Zimmer essen. Abends sitzen wir in Salthill im O'Connors bei Guinness und Live-Musik. Mit 2 Gitarren und einer Geige spielen die Jungs Hits der 80-iger und 90-iger und endlich können wir auch mal kräftig mitsingen.

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über einen Kommentar, bzw. einen Eintrag im Gästebuch würde ich mich sehr freuen. Damit ich weiß, ob das außer mir noch jemand liest.  ;-)

Danke und bis bald

Stefan