Als wir mit Koffern, Topcase, Tankrucksack und Hecktasche in Richtung Garage laufen hat Yves auch schon die Rechnung parat, die wir ihm gerne bezahlen. Dass er ein Essen zu viel berechnet ist keine böse Absicht und zum Glück bemerkt Marianne es sofort.

Während wir die Motorräder reisefertig machen korrigiert er die Rechnung. Nachdem wir bezahlt und Ives und Marie versichert haben, dass wir bestimmt einmal wieder kommen, starten wir in Richtung Heimat.

Gestern Abend haben wir die Route festgelegt und für heute Abend eine Unterkunft in Besançon anvisiert. Die Stadt kennen wir von unseren vielen Fahrten an die französische Atlantikküste. Angehalten haben wir dort eigentlich nie, es war einfach noch zu nah an zu Hause. Außerdem liegt Besançon an dem Flüsschen Doubs und der Dubs hat ja auf unserer Reise keine unbeträchtliche Rolle gespielt. Dort wird man uns verstehen!

Eigentlich wollen wir nicht heim, der Urlaub ist toll und wir würden am liebsten verlängern - aber wenn ich dann erst mal in Richtung Heimat unterwegs bin, zieht mich doch scheinbar ein unsichtbares Band in Richtung "eigenes Bett". So fahren wir heute eine ähnliche Strecke zurück, wie auf dem Hinweg – nur anders. Wir umrunden den Lac de Annecy auf der anderen Uferseite und stellen fest, dass der Stau dort genauso schön ist wie gegenüber. Bei Lons-le-Saunier biegen wir dann nicht nach rechts in Richtung Deutschland ab, sondern fahren weiter geradeaus nach Besançon.

Von hier aus können wir heute Abend entscheiden, ob wir einen weiteren Zwischenstopp in den Vogesen machen oder direkt nach Mannheim zurückkehren. Die 360 Kilometer nach Besançon bringen wir wieder abseits der Autobahnen in 6,5 Stunden hinter uns. Dort angekommen stoppen wir bei Megges und nutzen das kostenlose WLAN für die endgültige Unterkunftssuche. Entscheidend sind nach der langen Fahrt die Nähe zum aktuellen Standort, viel rumgurken wollen wir nicht mehr, und die Lage zur Innenstadt. Schließlich wollen wir heute abend noch was leckeres essen. Unsere Wahl fällt auf das Macacha All Suites Hotel. Obwohl wir quasi vor der Haustür stehen ist es günstiger im Internet zu buchen, als direkt an der Rezeption. Ok, Leute wenn ihr das so wollt, sollt ihr das so haben.

Zumo führt uns auch direkt zur Avenue des Montboucons, aber das Macacha-All-Suites-Hotel finden wir nicht. Wir befinden uns scheinbar im Universitätsviertel und das ist an einem Sonntagnachmittag wie ausgestorben. Vielleicht sind auch noch Semesterferien, jedenfalls ist niemand auf der Straße. Wir stehen ratlos an einem riesigen Kreisel, bis ich nach gefühlten 2 Stunden etwa 500 m weiter endlich ein Schild mit All-Suites-Hotel entdecke. Nirgends steht was von Macacha, das soll nun einer finden.

Das Zimmer ist ok und kostet mit Frühstück 68 Euro. Wir machen uns stadtfein und schwingen uns wieder auf die Mopeds um in die Innenstadt zu fahren.

Rechts ist der Doubs, aber wer ist der Typ?
Rechts ist der Doubs, aber wer ist der Typ?

Besançon ist nett und wir schlendern gemütlich durch die Altstadt bis unsere Mägen sich melden. Unsere Wahl fällt auf eine Pizzeria in der Fußgängerzone. Wir ergattern einen Tisch draußen und beobachten die Leute, die an uns vorbeiziehen. Als wir jedoch nach einer halben Stunde immer noch beobachten und weder trinken noch essen, verlassen wir unseren Tisch unverrichteter Dinge.

Wir holen uns bei einem Imbiss zwei leckere Pizzen. Die Flasche Fanta gibt’s gratis dazu. Damit setzen wir uns mit unserem Dubs an den Doubs (der uns immer sympathischer wird). Die Pizzen sind so riesig, dass wir nicht alles schaffen.

 

Pappsatt fahren wir zurück ins Hotel und hauen uns in die Falle. Gute Nacht.

 

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