1975 mein Einstieg in die motorisierte 2-Rad-Welt. Das gesamte Konfirmationsgeld musste herhalten. Einen Führerschein brauchte man damals für das Mofa nicht. Leider habe ich keine Bilder mehr von "meiner" Ciao, die mit Rückenlehne und 2. Spiegel klar auf Chopper getrimmt war. Ganz im Stil von "Easy Rider" ;-)
Getuned war das gute Stück natürlich auch. Der "verchromte Auspuff" brachte mal mindestens 10 km/h in der Endgeschwindigkeit! Eine kleinere Keilriemenscheibe weitere 5 - 6 km/h, leider zu Lasten der ohnehin mageren Durchzugskraft die bei 1 PS eh nicht so dolle war. Da musste man am Berg schon ab und an mittreten.
1976 der Aufstieg in die Führerscheinklasse 4 mit einem gebrauchten Mokick. Mein erster "Motorrad-Urlaub" führte mich nach Wunsiedel ins Fichtelgebirge. Leider landete ich nach einer Unaufmerksamkeit mit meiner Gilera in einer mit Mist beladenen Schubkarre, was eine deutlich verbogene Vorderrad-Gabel zur Folge hatte. Der Scheinwerfer leuchtete danach in den Straßengraben, so verbogen war die Gabel. Die Urlaubsfahrt wurde trotzdem fortgesetzt und zuhause angekommen hat ein Freund meine Gabel auf einer Metall-biegemaschine wieder gerichtet.
Später wurde mir die Gilera vom Schulhof gestohlen. Der Dieb (der Bruder einer Klassenkameradin) hatte jedoch Pech, da er beim Wenden auf einer Landstraße ein von hinten kommendes Auto übersah und ich meine Gilera in ziemlich lädiertem Zustand zurück bekam.
1978 Führerschein Klasse 1 und 3.
Danach war erst mal Auto fahren angesagt. Bis ...
ich 1986 die Möglickeit hatte, das Motorrad meines Bruders zu übernehmen. Meine Honda hatte im Gegensatz zu der abgebildeten einen höheren Lenker, eine leicht abgepolsterte Sitzbank, eine kleine Windschutzscheibe und ein Top-Case.
Auch hier wieder der Trend zum Chopper ...
1987 als Schreiner-Azubi hab ich mir dann endlich einen Chopper gegönnt. Auch hiermit habe ich kleinere Urlaubsfahrten nach Frankreich unternommen. Bis dann ...
1991 meine Liebste meinte: Jetzt kaufst du dir aber erst mal ein richtiges Motorrad! Die Frau musst du heiraten hab ich gedacht und beides in die Tat umgesetzt.
Sie hatte damals eine XJ 650 und da lag es nahe, dass wir ein ähnliches Motorrad suchen wollten.
So kam die XJ ins Haus die damals keine 5000 km gelaufen hatte und immerhin 98 PS aufs Hinterrad brachte. Ein geniales Teil, dank Kardan und 4 Zylindern ein absolut traumhaftes Reisemotorrad.
Ab 1995 erfolgte dann eine "Babypause", die bis 2014 dauern sollte. Beide XJs wurden verkauft.
Im April 2014 hat Marianne sich dann einen lang gehegten Wunsch erfüllt und sich wieder ein Motorrad gekauft. Die Kawasaki W 800. Ein wunderschönes Motorrad, das an Ampeln und Parkplätzen viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat. Ein tolles Bike zum cruisen - leider nicht so gut geeignet zum Reisen.
Im Mai 2014 kam dann die K 1200 RS als zweites Motorrad zu uns. Ursprünglich hatte ich eine Guzzi California im Visier, musste mich aber auf Grund der hohen Gebrauchtpreise von der Idee verabschieden.
Gut so, denn dadurch kam ich zu BMW und bin bis heute von der Qualität der Motorräder begeistert.
Leider stellte sich auf längeren Touren ein ziemlich starker Schmerz in der rechten Schulter ein und trotz einiger Versuche Abhilfe zu schaffen wurde ich mit diesem Motorrad nicht mehr so recht glücklich.
Vom BMW-Virus infiziert und vom Reisefieber mit dem Motorrad gepackt wollte ich ein 100 Prozent reisetaugliches Motorrad haben auf dem ich aufrechter sitze. Da war der Weg zum meistverkauften Motorrad der letzten Jahre nicht mehr weit. Als dann BMW-Mayer in Mannheim noch ein 1-A-Premium Angebot in seinen Verkaufsräumen stehen hatte, habe ich im November 2014 zugeschlagen.
Inzwischen haben wir schon 7000 km zusammen hinter uns gebracht und ich bin immer noch restlos begeistert. Die R 1200 GSLC ist das absolute Traum-Motorrad und erfüllt alle Wünsche, die ich an ein Motorrad habe: absolut reisetauglich, super leicht zu händeln, entspannte Sitzhaltung, dynamischer Motor, viele nette Kleinigkeiten von denen ich klar sage, die braucht man nicht, aber es ist nett wenn man es hat. Ich hoffe, wir werden noch viele Kilometer gemeinsam Spaß haben.
Von meiner Begeisterung und einer Probefahrt angesteckt, dauerte es bei Marianne dann auch nicht mehr lang ...
Nachdem die anfängliche Hürde mit den "kurzen Beinen" durch eine werkseitige Tieferlegung und eine abgepolsterte Sitzbank, plus die M-Star GTX von Daytona überwunden war gab's kein Halten mehr.
Irgendwie hat sie allerdings wieder ein geschickteres Händchen bei der Bike-Auswahl bewiesen: Ständig wird sie auf ihr schönes Motorrad angesprochen und mich beachtet niemand. :-D